Hartmann, Horst: Deutscher Sprachsalat

Die Briten sprechen Englisch pur,
Französisch die Franzosen nur.
In Deutschland findet man das fad,
hier liebt man einen Sprachsalat.

Im „Pyjama“ steht man auf,
macht „Jogging“, keinen Dauerlauf
und „Walking“ heißt das neue Wort,
wandert man von Ort zu Ort.

Was zieht man an in diesen Tagen,
früher gab’s noch Schlips und Kragen,
heute „Leggings, T-Shirt, Body, Top“,
und die „Baseballkappe“ auf dem Kopp.

Der Mann trägt  „Slips“, die Frau den „Tanga“,
da ist der Popo etwas blanker.
Der Opa trug, ihm war das schnurz,
noch Unterhosen lang und kurz.

Die Oma noch als junger Hüpfer
trug einen rosaroten Schlüpfer.
Hört das die Jugend, lacht sie laut,
sowas ist doch „mega-out.“

Ein Fest zu dem die Jugend rennt,
nennt man heute ein „Event.“
Wenn zwei sich treffen ist`s ein „Date“,
bei  Tausenden heißt’s „Love-Parade.

Die Frauen finden „Wellness cool“ mit
„Cocktail“ an dem „Swimmingpool.“
In der „Disco“ Nacht für Nacht,
wird heute sehr viel Zeit verbracht.
Der „DJ“ an den Platten dreht
dass man vor Krach kein Wort versteht.

Die „Girlies“ suchen einen „Boy“,
der am „Tresen“ ist hier neu,
er raucht `nen „Joint“, ich hab gedacht,
der wird mein „Lover“ heute Nacht..

Bevor sie ihn noch richtig kennt,
geht es ab zum  „One-Night-Stand“.
Die Folgen davon sind oft bitter,
die Oma wird dann „Babysitter.“

Klein Erna und der kleine Fritz
sind keine Kinder, sie sind „Kids“.
Wird älter dann die Kinderschar
fährt jeder mit dem „Bobby Car“.

„e-Bike“ fahren heut die Faulen
die „Looser“ über alles maulen.
„Inlineskating“ ist heut  „trendy“
den „Pin-code“ braucht man für das Handy.

Das „Smartphone“ ist ganz ohne Frage
bei der Jugend fast schon eine Plage.
Sie „googeln“ rum im „Internet“
und machen „Selfies“ auch im Bett.

„Shoppen“ geht man in „Boutiquen“,
„Fast-Food“ mampfen meist die Dicken.
Wird man zum „Dinner“ eingeladen,
gibt`s „Medaillons“ statt Schweinebraten.

Zum Nachtisch gibt es hinterher,
das heißt natürlich ein „Dessert“,
„Mousse au Chocolat“ , ganz klar,
was früher noch ein Pudding war.

Ein Ei heißt nach wie vor noch Ei,
kommt in der Pfanne Speck dabei,
ist die Deutsche Sprache weg,
dann heißen beide „Ham and Egg.“

Kaffee trinkt man jetzt „to go“
und „Sanifair“ das ist ein Klo
man pinkelt in ein „Urinal“
„trendy“ ist das allemal
und die Faulen ohne eignen Willen
sind den ganzen Tag am „chillen“

Doch spricht man Deutsch, dann auf die Weise,
dass etwas geil ist oder Scheiße.

Scheinbar ist es keine Kunst,
wenn man die Sprache  so verhunzt,
selbst auf Deutsch man es nicht nennt,
gibt es mal ein „Happy End“!

Horst Hartmann, Arfeld