„Adieu!“, heißt es dann
Einmal kommt der Tag! – Einmal muss doch jeder geh´n.
„Adieu!“, heißt es dann, auch „Tschüß“ und „auf Wiederseh´n!“
Du nimmst es nicht schwer und sagst leise vor dich hin:
„Wer weiß, was noch kommt, nachdem ich gegangen bin?
Techniken hat es noch und noch gegeben.
Ich hab genug! Mir langt es für´s ganze Leben.
Platz für die Jugend, sie wächst sehr schnell herein.
So ist es gut und anders soll´s gar nicht sein!“
Du hast sehr viel erreicht!
Wünsche bleiben vielleicht?
Denke daran, dass mancher viel kann,
doch nicht kommt an die Leiter ´ran!
Alsterschwäne
Wenn der Alster sprießt das zarte Grün,
blau, gelb und weiße Krokusse schön blüh´n,
kommen vom Eppendorfer-Mühlenteich
ganz stolz die Höckerschwäne allzu gleich.
Dort haben sie im Winter ihr Quartier.
Jetzt ziehen sie zurück ins Stammrevier
und feiern da alsbald das Frühlingsfest,
bauen zum Eier legen sich ein Nest.
Hat dann das Weibchen Eier sacht gelegt,
wird es vom Männchen umsichtig gehegt,
weil es brütet, darf niemand zu ihm geh´n,
doch vom Weg kann man alles, alles sehn,
Eines Tages: Pick! Pick! Ist es soweit.
Die Küken hab´n sich aus der Schal` befreit
und piepen keck: „Wir woll´n ins Wasser geh´n!
Wie lange sollen wir noch trocken steh´n?“
Die Mami sagt: „Oha, ihr habt ja Mut!“
Sie tapst voran, gleich hinterher die Brut.
Der Schwanenpapi folgt ihnen am Schluss,
weil auch einer als Letzter tapsen muss.
Schnell rupfen alle noch ein wenig Gras.
Dann patschen sie bedächtig in das Nass,
schwimmen ganz stolz; ja so was muss man sehn!
Drum lasst noch heut uns an die Alster geh´n!
Aufforderung
Wünscht du mit mir ein Rendezvous,
sag´s mir wenn´s niemand hört;
denn wen geht an ein Rendezvous,
das doch nur uns gehört.
Du weißt wie schnell die Leute sind
zu Klatsch und Tratsch bereit.
Magst du, dass uns sogar der Wind
bringt in Verlegenheit?
Gib mir auf einem Zettelchen
die Zeit an und den Ort
und leg es in mein Kästelchen,
da find ich es sofort.
Bevor die Sonne untergeht,
werd´ warten ich auf dich,
mit Blumen so wie´s sich versteht.
Bitte enttäusch nicht mich!
Dann geh´n wir ins Dachkämmerlein,
wo wir ganz ungestört,
verplaudern manche Stund beim Wein
und nur der Mond uns hört.
Das Leben spielt mit uns Jojo
Einmal hat jeder angefangen,
am ersten Tage hoffnungsfroh.
Mancher ist bald wieder gegangen.
Das Leben spielt mit uns Jojo!
Ein Bild vor mir wird nie verblassen.
Du kamst mit Akten vollbepackt,
hattest zu Hause wie besessen,
dich mit den Risiken geplagt.
Wenn einer dich nach Glück wird fragen,
nach dem, was dich befriedigt hat,
kannst du darauf ganz ehrlich sagen:
„Das war die Arbeit, die ich tat!“
In vierzig Arbeitsjahren
hat man sehr viel erlebt
und mancherlei erfahren,
wovon das Herz gebebt!
Hilfsbereit und bescheiden
Zehn Jahre schon bist du nun hier.
Die Arbeit teilten wir mit dir.
Du kennst das Hoch und auch das Tief
und bist nicht bang, wenn läuft was schief.
Den Eingang schaffst du wie im Spiel,
hast nie geklagt: das ist zuviel.
Stets bist du hilfsbereit und bleibst sehr bescheiden.
Hiervon kann man eine Scheibe sich abschneiden.
Du scheust dich nicht, die Meinung frei zu sagen
und hast ein offnes Ohr für alle Fragen,
bist nicht gegen aktuelle Possen,
bleibst bei rauen Scherzen unverdrossen.
Unauffällig ist dein Wirken.
Zahlen zeigen deine Stärken.
Nicht allein aus Schaffenskraft besteht dein Wert,
auch wenn „Das“ von dir man hauptsächlich begehrt!
Dein Wert liegt in deiner Art, deinem charmanten Wesen.
Darum werden diese Verse heute vorgelesen.