„Wiesbadener Anthologie“ zum Gedächtnis an Arnim Ahron S. Otto, 2009. Mit Abbildungen von Artefakten, Kunstwerken, Photos, … vornehmlich von: Gertrude Degenhardt, Thomas Duttenhoefer, Lothar Griesbach, Otto Förster zu Bielefeld, Hadayatullah Hübsch, Andreas Koridass, Eberhard Lellek, Gert Schulze zu Wiesbaden, Wolf Spemann, Elisabeth Springer-Heinze, Andreas Philipp Stahl, Armin Seyer Stahl, Günter Stahl v.B., Klaus Staeck, Erhard K.L. Werndl von Lehenstein, Brigitte Zander.
Hrsg. von Günter Stahl
Wiesbaden: Verlag Freudenberger Begegnung 2009
Dieser erste Band einer Anthologie ist dem Schriftsteller und Verleger Arnim Ahron S. Otto gewidmet. Ein Portrait Ottos, gemalt von Brigitte Zander, sowie ein Epitaph, also eine Gedenkinschrift, die der Schauspieler Dominik Betz Otto auf der Trauerfeier für den Verstorbenen rezitierte, führen den Leser in dieses literarische Denkmal ein. Es folgen zahlreiche Gedichte, Essays sowie verschiedene Briefwechsel, die den Schriftsteller betreffen oder von ihm geführt wurden. Auch Dokumentationen technischer Arbeiten, Reiseberichte, eine musikalische Komposition und vieles mehr sind in diesem Band dem Schriftsteller gewidmet. Das Buch konzentriert sich dabei auf die Verleger- und Schriftsteller-Persönlichkeit Arnim Ahron S. Otto. Dabei ist es ist wie ein Loblied auf sein Schaffen und Wirken. Es beschreibt aber auch die enge Verbundenheit des Herausgebers Günther Stahl mit dem Schriftsteller; stets in Zusammenarbeit und Förderung einer Vielzahl künstlerischer Persönlichkeiten.
Die assoziativ sprunghafte Schreibweise des Herausgebers im Geleitwort wirkt zunächst etwas chaotisch. Bei eingehender Betrachtung aber stellt sie sich als gewollt heraus, spätestens dort, wo Stahl erklärt, dass von dem Engagement des Schriftstellers „möglichst heiter fröhlich annäherungsweise modell-haft komplex“ (S.16) erzählt werden soll, mit dem Ziel, das Umherschauen, Beachten und Respektieren des Lesers, kurz: seine Aufmerksamkeitsintensität, zu erhöhen.
Arnim Ahron S. Otto hat sich diesem Memorium vor allem durch sein unermüdliches Engagement gegen Ausländerhass und Antisemitismus verdient gemacht. Ihr zufolge war Otto ein Mensch, der den aufklärerisch-klassischen Idealen von Bildung folgte und diese hinaustrug – und die heute noch durch den Herausgeber Günter Stahl nach außen dringt, indem Stahl hier für Individualität, Bescheidenheit und Zusammenwirken einer Gesellschaft plädiert.
Ein anspruchsvolles Lesewerk mit vielen Gedichten und reichhaltigem künstlerischen Beiwerk (Zeichnungen, Ölbilder, Portraits, Fotografien, Grafiken, Skulptur-Abbildungen). Ein Buch, das den Leser herausfordert.
Simona Musall
Wiesbadener Anthologie, Band 5, 2015
„Das Grundanliegen dieser Anthologie ist, das Grundanliegen FRIEDE von vielen Seiten, wie auch von der künstlerischen her, anzugehen. Denn: Ohne FRIEDE ist alles nichts!“
So beginnt die „Wiesbadener Anthologie“ aus dem Jahr 2015 von Günter Stahl. Es ist bereits der fünfte Band dieser Anthologie und enthält Gedichte, Texte, Zeitungsartikel, Fotografien, Bilder, Zeichnungen, Briefe, Buchvorstellungen und Berichte. Schon die Gemälde von Brigitte Zander, „Räderwerk“ auf dem Titelblatt und „Innehalten“ (S. 4) stimmen auf die Texte ein, die dieser Band versammelt.
Im Vorwort wird deutlich, dass das Werk das Thema „Frieden“ als Leitmotiv nutzt. Dies bekräftigt Stahl durch die kurze Darstellung mehrerer Künstler, die sich in ihrer Kunst, sei es in gemalter oder geschriebener Form, mit diesem Thema beschäftigen. In den weiteren Texten ehrt Stahl außerdem enge Freunde und berichtet viel Autobiographisches. Stahl weiß aber auch fachlich Neues beizutragen, z.B. Aufsatz über die „Historie der Evangelischen Berg-Kirche in Aßlar“ (S. 194ff.).
Das mit 763 Seiten wiederum umfangreiche Werk ist geordnete in Poeme/Epitaphe und Buchvorstellungen/Rezensionen. Stahl bietet einen sehr persönlichen Einblick in sein Verständnis von Kunst, Frieden, Freundschaft und Literatur.
Maren Kiefer