Gedichte

Kinder, Dietmar: Un-gereimtheiten

Gedichte zur Sprache bringen (aus dem Buch Un-Gereimtheiten von Dietmar Kinder) Ami-Deutsch Die Werbebranche und die Umsatzbande grenzen uns aus im eigenen Lande Und wir zwei Esel, ich und Du lassen das so einfach zu   Unterwürfig In diesen Tagen ist es so weit Nachäffen macht uns kaum noch zu schaffen Ami-Kultur macht sich überall […]

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Schaarschuh, Fritz-J.: % SALE %

Wenn ich in unser Kaufhaus geh, gibt’s e i n  Wort, das ich nicht versteh: Ich lese Dutzend Male das groß geschriebne SALE. In leuchtend roter Farbe glänzt – geheimnisvoll prozentbekränzt — zum Gruße das fatale und nebulöse SALE. Im Schuhgeschäft, im Modeshop ist alles, was ich seh, tip top. Und jedes der Regale ziern […]

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Schaarschuh, Fritz-J.: Nebensinn-verschiebung

E i n  Wort scheint heut ausgestorben, hat den Status „out“ erworben. „Kompliziert“ heißt dieses Wort, Eitelkeit warf’s über Bord! „Kompliziert“ trifft indirekt den, der hinterm Vorgang steckt, „kompliziert“ räumt Schwächen ein, wo doch gilt: Schwach darf nicht sein! Deshalb kriegt ein kaum bekanntes Wörtchen — als ´was Sinnverwandtes — dessen starke Position: Das „komplex“ […]

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Pauli, Werner: An den Lenz u.a.

Mein Dichten Der Stoff sucht selbst sich seine Form für Melodie und Rhythmus des Gedichts. Wohl auszuweichen gilt`s bewährter Norm und Zug zu wahren eigenen Gesichts. Nach Jambus oder Distichon und Mode nicht ruft mein Poetensinn. Ich scheuch` bekannte Wendungen davon und geb` mich lieber neuem Bildklang hin. Zwar scheu` ich auch Vertrautes nicht, wo […]

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Herzig, Frank: Fernweh

Von Frank Herzig Wenn oft der Wind die Wolken treibt mit seiner ganz eigenen Sehnsucht hinwegtragen will aus unsicherem heftigen Gedankenkreisel, dann kann es passieren, dass wir vom Hierbleiben reden die Augen verschließen und vom Mitnehmen ganz leise nur träumen   Foto: privat Der am 21.04.1961 geborene Lyriker Frank Karl Herzig ist Vater zweier Kinder […]

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Rantz, Hans: Muttersprache

Muttersprache Ob ihr es mögt, ob ungern hört, ob es euch wohltut oder stört: ich rede deutsch, wie mich’s gelehrt die Eltern, die ich hochverehrt. Weh denen, die die Sprache morden, in der einst Deutsche stark geworden. Weh ihnen, die ihr Volk vergessen, wenn sie aus fremden Schüsseln essen, die glauben sich nur dann gelitten, […]

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Huber, Klaus: Sinnsprüche

Aus dem Kalender: Bildschönes Deutschland Der Winter hält uns fest im Griff. Er gibt den Silhouetten Schliff. Der Februar – als Narr kein Tor – hält uns durch Masken Spiegel vor. Der März vertreibt im Frühlingskleid mit Wärme, Charme die Winterszeit. April wird seinem Ruf gerecht. Selbst, wer ihn kennt – der staunt nicht schlecht. […]

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Selzer, Winfried: Es wird höchste Zeit

Der deutschen Sprache, die einst geschätzt, ist man nicht mehr länger gewogen. Sie wird aus dem Verkehr gezogen, durch das trendige Denglisch ersetzt.   Hätten Politiker mal nachgedacht, sie hätten den Zeitgeist sicher erkannt, Denglisch statt Englisch zum Schulfach gemacht und damit eine Gefahr gebannt.   Schließlich muß die Schule beizeiten die Schüler auf die […]

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