Sonne küsst mein Haupt,
Wind umschmeichelt samtend meine Haut,
Tau benetzt mein Gesicht – ein Hauch, ein Nichts.
Wasser gleitet weich durch meine Hand, leicht und
kraftvoll durchdringt es die Ewigkeit wie Sand.
Wohin ich auch geh ́, wohin ich auch schau,
das offene Meer in mir ruft mich nach Haus.
Meine Zeit hier kostbar und bewegend,
ohne Tand ins Unendliche erhebend.
Menschen kamen, Menschen gingen,
Licht und Dunkel mich volltönend zu verschlingen.
Höhen und Tiefen durchschritt ich viele Male,
verletzlich doch nicht zerbrechlich gleich einer
gesprungenen Schale.
Zeugnis lege ich davon ab – vom Menschsein.
Endlosen Schattierungen,
die meinem aufblühenden Dasein Farbe gaben,
Extreme die sich klangvoll in meiner Mitte trafen.
Verweilend zwischen allen Polen;
Freude, Lust und Leid – Gier, Liebe, Verdruss und Neid.
Durchsät von Verlust und Gewinn –
Vollkommener Willkür gleichend,
verbarg sich mir so manches Mal der tiefere Sinn.
Weder für, weder gegen,
weder falsch, weder richtig,
weder guter Mensch, noch böser Mensch,
all das im Anlitze eines ausgehauchten Lebens nichtig.
Von kühlender Nähe getragen,
wage ich es kaum zu sagen,
der einst lose Tropfen, der ich bin,
dem Fluss des Lebens hingegeben,
meiner Bestimmung im ewig leuchtend Ozeangeist,
nun endlich dorthin zu fließen beginnt.