Christin Schroeter bespricht das Buch „Wort für Wort in Norm und Form. Sämtliche Bleigedichte 1961-2012“ von Ludwig Verbeek

Bleigedichte sind schwere Gedichte, schnörkellos. Auf Groß- und Kleinschreibung wird verzichtet, die Interpunktion ist äußerst spärlich. Die kleinen Kunstwerke aus einsilbigen Wörtern entwickeln eine besondere Kraft.

84 experimentelle Texte umfasst der elfte Gedichtband des ehemaligen Lehrers Ludwig Verbeek. Die Reduktion auf Monosyllaba erfolgt ohne der Sprache Gewalt durch Verkürzung anzutun; vielmehr enwickeln die Gedichte durch die Wortwahl eine eigene Dynamik. Das Gedicht „Galgenstrick“ besticht duch seine Lautmalerei und in dem Text „Wind“ entsteht duch die Sprache und den Rhythmus ein Gefühl von lebhafter Bewegung beim Leser. Die Bleigedichte sind teilweise autobiografisch und nehmen sich zugleich aktuellen Themen (vgl. „Fetischwelt“, „Gender Studies“) an.

Der Kölner Ludwig Verbeek hat mit diesem Gedichtband einen „magische[n] Niederschlag von einem halben Jahrhundert Lebenszeit in einsilbigen Wörtern“ veröffentlicht. Empfehlenswert für alle, die sich an dem Klang und Form der Sprache erfreuen können und sich begeistern lassen wollen.

Christin Schroeter

Bibliografische Daten:
Verlag: Free Pen Verlag
Ort: Bonn
Erscheinungsjahr: 2013
Preis: 9,90 Euro
ISBN: 9783938114810