Rathke, Winfried: SMASH

Die Jugend schafft als Leistungssport
in jedem Jahr ein neues Wort,
welches der Langenscheidt prämiert
und in den Medien präsentiert.

Wie oft wird heute COOL gebraucht,
das irgendwann mal aufgetaucht.
Man spricht sogar von cooler Hitze,
das ist des absoluten Irrsinns Spitze.

Dann wurde auch mal CRINGE gewählt,
das hatte uns bisher gefehlt.
Ich weiß zwar nicht, was das bedeutet,
von mir wurde es nie verbreitet.

Doch nun ist SMASH auf einmal da.
Ich weiß nicht, wie der Quatsch geschah.
Doch was will dieses Wort uns sagen ?
Soll ich mal die Erklärung wagen ?

Ich forschte nach und staunte sehr,
denn SMASH – hieße Geschlechtsverkehr.
Man ruft schon bei der Damenwahl:
„Auf zum Tanz, ich SMASH dich mal !“

Auch auf der Gass kann man erleben,
daß jemand sagt: „SMASH mich mal eben !“
Und willst Du eine Dame SMASHEN,
kommt ihr Mann, Dich zu verdreschen.

Doch sagte mir ein Mägdelein:
„SMASH sei auch ein „Stelldichein“,
ein Dating-Spiel als „SMASH AND PASS“
und mache ungeheuren Spaß.

Da fängt mir an, der Kopf zu rauchen.
Darf ich das Wort SMASH gebrauchen ?
Wie verwenden es Senioren ?
Dringt es auch in deren Ohren ?

Was empfinden feine Kreise
und hochwohlgeborne Greise,
die ja nicht mehr SMASHEN sollen,
auch nicht können, aber wollen ?

SMASH klingt für mich nicht erotisch,
sondern eigentlich idiotisch !
SMASH yourself ! Laß mir die Ruh.
Müllers Esel das bist Du !