Gedichte

Herzog, Volkert: XXX.

Ein Strauch im Glanz der roten Beerendoch in der Frucht der Saft schon gärtAuch wenn Kalender wiederkehrenbleibt doch das Herbstlicht ungeklärt In der Kartoffelfeuerascheglimmt weiter eine alte Glutund schwelt wie Rauch aus einer Flaschegefüllt mit heißem Drachenblut Ein toter Baum zeigt wie ein Fingerempor in fahlem Schimmellichter wirkt als wär er Überbringerder Ladung vor das […]

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Rathke, Winfried: Orgasmus von Rotterdam

Kannte in Ratterdom einst Erasmusschon den Öffnungsdiskussions-Orgasmus ?Erlebte er ihn auf Latein ? Auf Hebräisch ?Auf Pharisäisch ? Auch auf Pygmäisch ? Denn sein „Lob der Torheit“ beschreibt,was man jetzt im Lockdown betreibt.Die Religion stünd der Torheit recht nah,weil sie die Weisheit garnicht mehr sah. Bleibt die Himmelstür deshalb geschlossen ?Wurde die Aufklärung noch nicht […]

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Limericks gegen Langeweile

Während der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen in der Corona-Zeit hat Dieter Rasch, der Leiter für die VDS-Region Rostock und der Arbeitsgruppe „Dialekte und Regionalsprachen‟, einen Gedicht-Wettbewerb ausgerufen, in Hochsprache oder Dialekt – aber bitteschön als Limerick, also als fünfzeiliges, gereimtes Gedicht mit fester Struktur und einer Pointe. Das Reimschema ist aabba, das heißt, die erste, zweite […]

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Peek, Günther: GERMANGLO

In alter Zeit ging man adrett, zückt´s Portemonnaie, kauft ein Billett, vergaß auch nicht den Parapluie, aß á la carte ein grand Menue. Man saß auf einem Kanapeeund wohnte an der Waldchaussee. Französisch sprach man ja so gern; denn dieses galt nur als modern. Wer wollt` schon ungebildet sein? Nur deutsch zu reden, war nicht […]

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Huber, Klaus: Geltungsbedürfnis

Wer gerne sprachlich Eindruck macht, dadurch Begeisterung entfacht, zeigt bislang, dass er Sprachen spricht ob es nun passt oder auch nicht. Viel wichtiger klingt manches Wort, stammt es von fremdem Land und Ort. Wer sprachlich in die Tiefe geht, dem liegt am Herz, dass man versteht, was er mit Worten sagen will. Er hält nicht […]

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Hartmann, Horst: Deutscher Sprachsalat

Die Briten sprechen Englisch pur, Französisch die Franzosen nur. In Deutschland findet man das fad, hier liebt man einen Sprachsalat. Im „Pyjama“ steht man auf, macht „Jogging“, keinen Dauerlauf und „Walking“ heißt das neue Wort, wandert man von Ort zu Ort. Was zieht man an in diesen Tagen, früher gab’s noch Schlips und Kragen, heute […]

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Sliepen, Reiner: Monolog über die Sprache

Rasch flieht die Zeit dahin, wie eine Woge, die eben noch des Meeres Kraft gespeichert und hingestorben ist im Augenblick, indem sie, überspült von neuer Energie, die eigne Kraft verschwendet im Vergehn‘. Ein Sinnbild ist’s für uns’re Lebensreise, für die Vergänglichkeit, für Abschiede, die uns begleiten, von Kindheit an, ganz leis‘. Wir spüren’s kaum, wie […]

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